precht, der philosophendarsteller

27. Oktober 2025 - Lesezeit: 3 Minuten

philosophendarsteller und fernsehschönling richard david precht redet gerne viel und leider auch manchmal sachen, die nicht stimmen. von einem philosophen erwartet man normalerweise, dass er sachen sieht, zusammenhänge erkennt und richtige schlussfolgerungen daraus zieht. nicht unser precht!

in seinem podcast "lanz & precht (216)" kommt er auf nürnberg zu sprechen und disst einfach mal die hälfte der 530.000 einwohner. nämlich die, die seiner meinung nach nicht "deutscher herkunft" sind, als "trübe gestalten".

diese verleiden ihm nämlich das u-bahn-fahren in nürnberg, "weil sich dort natürlich auch da in der u-bahn einige sammeln, denen man nicht unbedingt begegnen möchte". "große problemstadt nürnberg", sein fazit.

spricht da einer, der ahnung hat? (spoiler alert: nein!)

die nürnberger u-bahn ist überraschend sauber und hochwertig. alles neue züge und die meisten der u-bahn-stationen sind sogar optisch sehr schön und originell. keine schmierereien an wagen oder haltestellen. keine bettler in den zügen, keine musikanten etc. selten, dass hier mal was passiert.

er war wahrscheinlich nur im hauptbahnhof unterwegs. und dort ist auch die königstorpassage, ein unterirdischer zugang zur malerischen innenstadt, wo man manchmal ein publikum trifft, das man nicht unbedingt zu hause einladen möchte: die drogen- und punkerszene hängt hier gerne mal ab. diese szene ist dort aber seit 50 jahren präsent, schon zu zeiten als es in der noris außer den ami-soldaten noch gar keine ausländer gab.

alles in allem ist die nürnberger u-bahn ein massenbeförderungsmittel, das den vergleich mit anderen deutschen u-bahnen nicht zu scheuen braucht, ganz im gegenteil.

ich bezweifle stark, dass precht wirklich mal u-bahn in nürnberg gefahren ist.

im endeffekt schaudert es ihn vor allen, auch biodeutschen wie mir, die u-bahn fahren. er lässt sich wahrscheinlich lieber im nobelauto rumkutschieren, in dem er geschützt vor dem kontakt mit uns normalen bürgern ist. seinen schauder vor uns aber den migranten anzuhängen ist schon extra-albern und richtiggehend blöde und böswillig.

ein schöneres beispiel für "si tacuisses, philosophus mansisses" hätte uns der precht gar nicht liefern können.

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