in der saarbrücker zeitung gab's ein interview mit thilo ziegler, dem veranstalter eines mittelgroßen festivals.
sein fazit ist, dass die großen ticketfirmen (eventim, ticketmaster & co.) die totengräber der live-musik abseits der mega-festivals sein werden.

hier ein paar auszüge aus dem interview:
eventim betreibt zum beispiel über beteiligungen oder auch selbst große festivals wie rock am ring und rock im park, hurricane und southside, auch veranstaltungsstätten wie die lanxess arena in köln, die berliner waldbühne und das eventim apollo in london.
ticketmaster live nation ist in europa auch aktiv.
superstruct entertainment, das von einem ehemaligen live nation-manager gegründet wurde, hat hier massiv festivals aufgekauft – das wacken open air, das sziget in ungarn, das flow festival in finnland, das Øya festival in norwegen. die gewachsenen strukturen sind alle zerschlagen, längst weg.
wie drastisch sind die preissteigerungen, wenn sie bands buchen wollen, die noch buchbar sind?
da reden wir von doppelten bis teilweise dreifachen gagen bei internationalen bands. mindestens verdoppelung seit corona. aber die nicht-verfügbarkeit von bands, weil sie von praktischen monopolisten aufgekauft worden sind, ist das große problem.
das heißt, cts eventim kann als konkurrent auch die besten künstler für seine eigenen veranstaltungen abziehen?
genau. internationale bands haben oft global deals. also, die verkaufen sich einfach für zwei jahre. die konzerne schicken die bands durch ihre weltumspannenden netzwerke. die haben vor ort nicht mehr den kreativen agenten, der mitdenkt, der die richtigen promoter und spielorte sucht. der ehemals kreative promoter ist jetzt einfach ein sachbearbeiter innerhalb eines konzernnetzwerkes.
